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Andreas Hobi |
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Neue Perspektiven für Menschen mit Zielen |
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In dieser Ausgabe:
- 🎄 Weshalb Eltern teure Theaterkostüme für ihre Kinder kaufen
- 👨🏻💻 Wie KI in weniger als zwei Minuten eine 20-jährige Karriere visualisiert
- 👨🏼🚀 Eindrücke meiner epischen Reise durch (Welt-)Raum und Zeit
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Mein Lesetipp der Woche
Es ist ein kalter Dezemberabend, draußen rieselt der Schnee, drinnen duftet es nach Plätzchen, und dann liest Du eine Pressemitteilung, die Dich fast verschlucken lässt. So ging es John Naish, als er erfuhr, dass Eltern schulpflichtiger Kinder inzwischen teure maßgeschneiderte Kostüme für das Krippenspiel ihrer Kinder kaufen, damit der kleine Hirte nicht nur ein Hirte ist, sondern der bestaussehende Hirte im gesamten Schulhaus. Früher haben die Eltern die Kostüme noch selbst genäht oder mit dem improvisiert, was sie zu Hause und in der Schule zur Verfügung hatten.
Was hier passiert: Ein normaler Moment, ein harmloses Krippenspiel, wird zum Wettbewerb. Nicht absichtlich. Eher schleichend. Aus „Mein Kind braucht ein professionelles Kostüm“ wird „Mein Kind darf im Vergleich nicht schlechter aussehen“ und schließlich „Mein Kind muss alle anderen überstrahlen“. Und plötzlich kaufen Eltern Kostüme für den Einmalgebrauch, die mehr kosten als das gesamte Weihnachtsbudget früherer Generationen.
Und genau da setzt Anthony Moore an: Er beschreibt, wie die Welt um uns herum längst verstanden hat, welche Knöpfe sie drücken muss. Uns wird subtil beigebracht: Du brauchst mehr. Mehr Dinge, mehr Glanz, mehr Status. Du bist nie genug. Denn mehr bedeutet Fortschritt, Anerkennung, Erfolg.
Doch ich bin überzeugt: Es wird eine Gegenbewegung geben. Nicht heute und morgen, aber hoffentlich schon bald. Und dann werden wir uns wieder auf das zurückbesinnen, was wirklich zählt im Leben.
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Mein Denkanstoß der Woche
Diese Woche habe ich etwas ausprobiert: Ich wollte wissen, wie schnell eine KI meinen bisherigen beruflichen Weg visualisieren kann, wenn ich ihr den Link zu meinem LinkedIn-Profil zur Verfügung stelle. Einfach nur aus Neugier. Das Ergebnis siehst Du oben: eine komplette Landschaft meines beruflichen Lebens, generiert in weniger als zwei Minuten.
Und das fasziniert mich: Die Hürden, um Ideen sichtbar zu machen, sind unglaublich niedrig geworden. Dinge, für die man früher Designer, Tools und viel Geduld gebraucht hätte, entstehen heute in wenigen Augenblicken. Vielleicht nicht immer perfekt, aber definitiv gut genug, um klar zu kommunizieren, zu inspirieren oder mal auszuprobieren, was möglich ist.
Wenn eine KI heute in 120 Sekunden meine gesamte Karriere in ein verständliches Bild verwandeln kann … was wird sie morgen können?
Für mich ist diese kleine Grafik ein Blick in eine Zukunft, in der wir schneller denken, klarer kommunizieren und kreativer arbeiten können. Nicht, weil KI uns ersetzt, sondern weil sie uns zeigt, was alles möglich wird, wenn wir uns trauen, zu experimentieren.
Ich bin gespannt, wohin diese Entwicklung führt.
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Mein Aha-Erlebnis der Woche
Vor ein paar Tagen saß ich mit meiner Partnerin im KKL Luzern. Auf der Leinwand: Christopher Nolans „Interstellar“. Vor mir: ein voll besetzter Konzertsaal. Und mitten drin ein Orchester, das sich anhörte, als würde es die Gravitationswellen des Universums direkt in den Raum schleudern.
Der Film wurde nämlich nicht einfach gezeigt, er wurde gespielt. Live. Genauer gesagt: die gesamte Filmmusik. Jeder musikalische Spannungsbogen, jede Nuance, jeder Moment, in dem Hans Zimmers Komposition den Film trägt, entstand in Echtzeit. Die Dialoge und Soundeffekte kamen wie gewohnt aus dem Film selbst, aber die Musik war lebendig, unmittelbar und körperlich spürbar.
Und dann war da Roger Sayer. Der Mann, den Hans Zimmer persönlich dafür ausgewählt hatte, die Original-Orgelsoli des Soundtracks auf der legendären Orgel der Temple Church in London einzuspielen. In Luzern stand Roger Sayer an der monumentalen Goll-Orgel mit ihren 4387 Pfeifen, und sobald er die ersten Töne spielte, vibrierte der ganze Saal. Nicht nur akustisch, sondern emotional.
Geleitet wurde das Ganze von Matt Dunkley, der schon an unzähligen Hollywood-Produktionen beteiligt war. Zwischen ihm, dem Orchester, der Orgel und dem Film entstand eine Art unsichtbares Band. Man hatte das Gefühl, die Musik würde nicht den Film begleiten, sondern der Film sich der Musik fügen.
Und das Spannende ist: Eigentlich könnte man sich „Interstellar“ zu Hause ansehen. Hervorragende Streamingqualität, Dolby Surround, bequemes Sofa. Kostenpunkt: ein Bruchteil.
Aber warum wirkt es live völlig anders?
Ich glaube, wir unterschätzen oft, wie sehr Atmosphäre, Präsenz und echte Musiker vor uns etwas verändern. Ein Orchester, das in diesem Moment genau diese Töne spielt. Live. Eine Orgel, deren Klang Du nicht nur hörst, sondern körperlich spürst. Musiker, die in Echtzeit mit dem Film reagieren. Das hat eine Wucht, die keine Heimkinoanlage der Welt reproduzieren kann.
Es ist ein wenig wie der Unterschied zwischen einem Foto des Sternenhimmels und einer klaren Nacht in den Bergen. Das eine ist hübsch. Das andere trifft Dich.
Ich habe an diesem Abend gemerkt: Manche Erlebnisse sind nicht dafür gemacht, effizient konsumiert zu werden. Manche Erlebnisse schenken uns wieder das Gefühl, klein zu sein, aber auf eine Art, die gut tut. Die uns daran erinnert, wie groß die Welt (und das Universum) ist. Und wie wichtig es ist, sich gelegentlich bewusst in diese Größe hineinzustellen.
Hier ein kleiner Ausschnitt des Filmkonzerts, den der Veranstalter auf Youtube hochgeladen hat:
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