Zwischen den Zeilen #219: Wie Du die Adventszeit, den finalen Endgegner des Zeitmanagements, besiegst
Zwischen den Zeilen
Neue Perspektiven für Menschen mit Zielen
Vieles von dem, worüber ich schreibe, findet „zwischen den Zeilen" statt; nicht nur in den offensichtlichen Aussagen, sondern im Nachdenken, Reflektieren und Weiterdenken. In Zitaten, die hängen bleiben. In Gesprächen, die nachklingen. In Gedanken, die auftauchen und im Kopf bleiben.Auch der Slogan bringt das auf den Punkt: „Neue Perspektiven für Menschen mit Zielen.“ Denn darum geht’s mir Woche für Woche: Impulse geben. Denkanstöße liefern. Mut machen, anders zu denken und neue Wege zu gehen.
💬 Weshalb wir um Kritik bitten, aber nur Lob hören wollen
🥇 Weshalb uns Erfolge nicht unbedingt glücklicher machen
🚰 Weshalb Dir die „essenziellen Mineralien“ des Wassers rein gar nichts bringen
🎄 Die Adventszeit, der finale Endgegner des Zeitmanagements
Mein Lesetipp der Woche
W. Somerset Maugham bringt es wunderbar auf den Punkt: „Die Leute bitten Dich um Kritik, aber sie wollen nur Lob hören.”
Wir sagen Sätze wie „Sag mir ehrlich, was Du denkst“, aber im Hinterkopf hoffen wir auf ein bestätigendes Nicken. Ein wenig wie beim Arztbesuch: Wir wollen die Wahrheit, aber bitte nur, wenn sie angenehm ist.
Warum ist das so? Weil Kritik uns zeigt, dass wir nicht perfekt sind. Dass wir blinde Flecken haben. Dass wir Dinge übersehen, falsch einschätzen oder vermeiden. Und gleichzeitig zeigt uns Lob das Gegenteil: dass wir gesehen werden, dass unsere Mühe ankommt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Aber: Echte Weiterentwicklung passiert selten im Applaus. Sie passiert dort, wo es ein wenig weh tut. Wo jemand etwas sagt, das uns kurz schlucken lässt.
Und trotzdem halte ich nichts von der Haltung „Kritik um der Kritik willen“. Die besten Impulse, die ich bekommen habe, waren zwar kritisch, aber auch ehrlich und wohlwollend, klar und respektvoll. Menschen, die so sprechen, wollen nicht zerstören, sie wollen stärken.
Vielleicht ist das der Punkt: Es geht weniger darum, ob wir Kritik bekommen. Es geht mehr darum, von wem und auf welche Weise.
Und genauso relevant: Wie gehen wir selbst mit Kritik um? Öffnen wir uns? Oder gehen wir innerlich sofort in den Verteidigungsmodus? Vielleicht sogar in den Angriff?
Ich habe für mich gemerkt: Wenn ich Kritik zu schnell abwehre, geht mir oft der Impuls verloren, der mich weitergebracht hätte. Nicht jede Kritik ist ein Urteil über mich als Person. Manchmal ist sie einfach eine zusätzliche Information, ein Hinweis, den ich vorher nicht sehen konnte.
Mein Denkanstoß der Woche
Kennst Du dieses Gefühl, wenn Du monatelang auf ein Ziel hinarbeitest und dann, kaum ist es erreicht, fühlst Du Dich kein bisschen glücklicher?
Wenn die Erfolge der Vergangenheit Dich nicht nachhaltig glücklicher gemacht haben, warum sollten es die Erfolge der Zukunft tun? Denk mal kurz zurück: Da gab es sicher diese eine Sache, von der Du überzeugt warst, dass sie alles verändern würde. Ein Job. Ein Abschluss. Eine Beförderung. Ein Projekt. Eine bestimmte Summe auf dem Konto. Ein neuer Lebensabschnitt.
Und dann hast Du es erreicht. Vielleicht hast Du Dich kurz gefreut. Vielleicht sogar intensiv. Aber langfristig? Wahrscheinlich bist Du schnell zu Deinem alten emotionalen Grundzustand zurückgekehrt. Dorthin, wo Du vorher auch warst.
Das ist kein Fehler. Das ist die Natur des menschlichen Gehirns. Wir gewöhnen uns an fast alles, an das Gute wie an das Schlechte. Psychologen bezeichnen das als hedonistische Tretmühle.
Du bist so glücklich, wie Du heute entscheidest, zu sein. Und in der Zukunft, wenn Du „es“ geschafft hast, was immer „es“ gerade für Dich ist, wirst Du wieder an einem Punkt stehen, an dem Du bewusst entscheiden musst, ob Du mit dem aktuellen Zustand glücklich bist.
Diese Entscheidung kannst Du nicht outsourcen. Nicht an Deinen Kontostand, nicht an Deine Karriere, nicht an ein Zertifikat, nicht an die Bestätigung von außen.
Das heißt nicht, dass Ziele unwichtig sind. Im Gegenteil. Ziele geben Richtung. Sie schaffen Struktur. Sie helfen Dir, Dich weiterzuentwickeln. Aber sie ersetzen nicht das, was am Ende zählt: deine Fähigkeit, im Jetzt zufrieden zu sein.
Enthält essenzielle Mineralien, heißt es da oft auf der Verpackung. Ja, schon, aber in einer Konzentration, die so gering ist, dass Du praktisch einen halben See trinken müsstest, um eine spürbare Wirkung zu erhalten.
Wir leben in einer Welt voller solcher „halb wahren Wahrheiten“. Aussagen, die technisch korrekt sind, aber andere Erwartungen in Deinem Kopf erzeugen. Das Etikett lässt Dich glauben, Du würdest Deinem Körper etwas richtig Gutes tun, in Wirklichkeit tust Du hauptsächlich etwas Gutes für das Bankkonto des Getränke-Herstellers.
Wenn Du das einmal begriffen hast, wirst Du plötzlich sensibler für gewisse Formulierungen. Für jene winzigen sprachlichen Tricks, die uns im Alltag steuern, ohne dass wir es merken. Vielleicht trifft es Dich beim Einkaufen, bei einer politischen Aussage, bei einem Produktversprechen oder im Job. Vieles klingt nach „essenziell“, „wichtig“, „gesund“, „notwendig“. Aber in vielen Fällen ist es das nur auf dem Papier.
Ich glaube, ein Großteil unseres Alltags besteht aus solchen Mikro-Wahrheiten: kurze Aussagen, die wir aus Bequemlichkeit akzeptieren, weil sie uns ein gutes Gefühl geben.
Das bedeutet nicht, dass wir misstrauisch oder zynisch durchs Leben gehen sollten. Aber ein wenig Überlegen und Hinterfragen schadet nicht, besonders in einer Welt, in der Marketingabteilungen kreativer sind als je zuvor.
Aus meiner Feder
Es ist wieder so weit: Die Adventszeit beginnt. Oder, wie viele es nennen: der finale Endgegner des Zeitmanagements.
Plötzlich wird alles gleichzeitig dringend: Plätzchen backen, Geschenke besorgen, Jahresabschlüsse, Weihnachtsessen, zwei Dutzend Gruppenchats mit Leuten, von denen Du seit Ostern nichts gehört hast … Und irgendwo dazwischen sollst Du entspannen.
Wenn es Dir ähnlich geht, dann ist jetzt vielleicht der Moment, an dem Du das tun sollst, was vielen Menschen schwerfällt: Du delegierst. Und zwar an jemanden, der nie müde wird, nie gestresst ist und garantiert nie zu viel Glühwein trinkt: die KI.
In meinem Buch „Zeitmanagement mit KI-Tools für Dummies“ erkläre ich, warum KI zwar kein Zauberstab ist, aber ein Werkzeug, das Dir besonders jetzt erstaunlich viel Stress abnimmt. Zum Beispiel, indem es:
Deine Weihnachtseinkäufe planen lässt,
Deine Termine im Dezember automatisch verteidigt (Reclaim.ai ist da gnadenlos),
oder Dir aufzeigt, wie Du Aufgaben effizienter angehen kannst
Es klingt banal, aber der Dezember ist der Monat, in dem man sich am meisten selbst belügt:
„Das geht schon irgendwie.“
„Dafür finde ich später Zeit.“
„Ich mache das schnell nebenbei.“
Nein. Machst Du nicht. Niemand macht das. Nicht mal der Weihnachtsmann, und der hat ein verdammt gutes Delegationssystem mit vielen fleißigen Helfern.
Vielleicht ist das der eigentliche Zauber der Vorweihnachtszeit: dass sie uns zwingt, ehrlich zu werden. Zu uns selbst, zu unseren Kapazitäten und zu unseren Prioritäten. Und genau dort beginnt gutes Selbstmanagement (mit oder ohne KI).
Wenn Du in diesem Jahr nur eine Sache für Dich tust, dann vielleicht diese: Lass Dir im Dezember nicht die Zeit stehlen, sondern hilf Dir selbst ein wenig nach.
Und falls Du dafür einen smarten Helfer brauchst: Ich hätte da ein Buch, das Dir auf 368 Seiten zeigt, wie das geht.
Wenn man die KI bittet, mein Buchcover weihnachtlich zu schmücken
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