|
Andreas Hobi |
|
Neue Perspektiven für Menschen mit Zielen |
Diese Ausgabe im Browser lesen
In dieser Ausgabe:
- 🤖 Warum uns KI-Tools in der Praxis gelegentlich ausbremsen, obwohl sie uns schneller machen sollten
- 🧑🏻💻 Weshalb der durchschnittliche Social-Media-Beitrag von geringer Intelligenz ist
- 🤨 Der beste Weg, jemanden zu überzeugen
- 📖 25-seitige Leseprobe meines Buches
|
|
|
Mein Lesetipp der Woche
Eine aktuelle Studie hat etwas untersucht, das ich spannend finde: Warum (und wann) uns KI-Tools in der Praxis gelegentlich ausbremsen, obwohl sie uns schneller machen sollten.
Die Forscher fanden vier Mechanismen:
- Erstens verschiebt KI unsere Arbeit vom Selbermachen hin zum Bewerten. Wir erledigen weniger selbst und kontrollieren mehr. Klingt nach Entlastung, fühlt sich aber oft nach zusätzlicher Denkarbeit an.
- Zweitens verändert KI unsere gewohnten Abläufe. Statt einen Gedanken zu Ende zu führen, formulieren wir Prompts, passen KI-Vorschläge an oder löschen sie wieder.
- Drittens unterbricht uns KI zu ungünstigen Momenten: Ein langer Vorschlag zur falschen Zeit kann einen kompletten Gedankengang sprengen.
- Und viertens macht KI das, was Automatisierung schon immer getan hat: Einfache Aufgaben werden noch einfacher, komplexe oft noch komplexer.
Produktivität mit KI entsteht nicht automatisch. Sie entsteht dort, wo wir bewusst entscheiden, wie und wann wir KI einsetzen. Die Studie zeigt aber auch: Wir sind diesem Effekt nicht ausgeliefert. Mit besserer Struktur, klaren Rollen zwischen Mensch und Tool und einem bewussten Umgang mit Unterbrechungen verwandelt sich KI tatsächlich in das, was wir uns wünschen: einen Hebel für mehr Fokus, nicht weniger.
Vielleicht lohnt sich in der kommenden Woche ein kleiner Selbstversuch: Beobachte, in welchen Momenten KI Dich unterstützt und in welchen sie Dich eher aus dem Tritt bringt. Die Erkenntnis ist oft der erste Schritt zu echter Entlastung.
|
|
|
Mein Denkanstoß der Woche
Online posten Menschen, die nicht nachdenken, deutlich häufiger als jene, die bewusst überlegen, bevor sie etwas online stellen. Das führt dazu, dass der durchschnittliche Social-Media-Beitrag dümmer wirkt als der durchschnittliche Social-Media-Nutzer wäre.
Wenn Du Dir dieses kleine soziale Naturgesetz bewusst machst, sinkt die eigene Frustration sofort. Plötzlich wirken viele dämliche Kommentare nicht mehr wie ein Abbild der Realität, sondern eher wie die akustische Rückkopplung eines Raumes, in dem ein paar besonders Dumme das Mikrofon nicht mehr loslassen.
Vielleicht ist das sogar ein leiser Trost: Die ruhigen, reflektierten Stimmen gibt es; sie posten nur nicht jeden Impuls. Ihr Schweigen ist kein Zeichen von Dummheit, sondern von Reife. Und die lauten Ausreißer sind nicht die Welt, sondern nur ein verzerrter Ausschnitt davon.
Mich beruhigt dieser Gedanke. Vielleicht hilft er auch Dir beim nächsten Scrollen durch die digitale Wildnis.
|
|
|
Mein Aha-Erlebnis der Woche
Morgan Housel erinnert uns daran, dass Überzeugungen oft viel weniger mit Fakten zu tun haben, als wir glauben: „Der beste Weg, jemanden dazu zu bringen, etwas zu glauben, ist nicht, ihm Fakten zu zeigen, denn Fakten können unterschiedlich interpretiert werden. Es geht darum, sein Einkommen oder seine Anerkennung in der Gesellschaft davon abhängig zu machen, dass er es glaubt.“
Ein einfaches Beispiel dafür findest Du in vielen Unternehmen: Ein Mitarbeiter verteidigt im Meeting einen überkomplizierten Prozess; nicht, weil er objektiv sinnvoll ist, sondern weil sein Status daran hängt. Würde er zugeben, dass der Prozess ineffizient ist, würde er zugleich seine eigene Rolle infrage stellen. Also fühlt sich der Prozess „logisch“ an, obwohl ihn privat niemand gut findet.
Wir Menschen sind nicht nur Sucher nach Wahrheit. Wir sind auch Meister darin, soziale Signale zu lesen, dazuzugehören und uns im richtigen Licht zu zeigen. Wenn ein Glaubenssatz uns Anerkennung, Zugehörigkeit oder Geld verschafft, fühlt er sich plötzlich erstaunlich plausibel an, unabhängig davon, wie wahr er ist.
Das erklärt, warum wir an Überzeugungen festhalten, die uns nicht guttun. Oder warum wir im Job Dinge verteidigen, die wir privat nie unterschreiben würden. Oder warum ganze Branchen mit dem Rückenwind kollektiver Narrative laufen, obwohl die Fakten etwas anderes sagen.
Wenn Du das einmal erkennst, kannst Du Dich viel bewusster fragen:
- Glaube ich das wirklich oder „lohnt“ es sich einfach, es zu glauben?
- Welche Geschichten erzähle ich mir selbst, weil sie bequem sind?
- Und welche Wahrheiten vermeide ich, weil sie unbequem wären?
Vielleicht ist das eine der wichtigsten Formen von Selbstmanagement: die Motive hinter den eigenen Überzeugungen im Blick zu behalten.
|
|
|
Aus meiner Feder
Bei Zeit- und Selbstmanagement braucht es oft keine große Systemumstellung, keinen neuen Workflow und keine technische Komplexität. Oft genügt ein einziger, klarer Gedanke: ein Tool, ein Problem, ein Fortschritt.
Genau das ist einer der vielleicht wichtigsten Ansätze in meinem Buch. Denn KI hilft nicht dort, wo wir möglichst viel auf einmal automatisieren wollen, sondern dort, wo der Alltag klemmt. Wenn Du an einer einzigen Stelle Zeit, Stress oder mentale Energie sparst, setzt das eine Dynamik in Gang, die mehr verändert, als Du im ersten Moment glaubst.
Auf der Website meines Verlages findest Du jetzt einen kostenlosen 25-seitigen Auszug aus meinem 368-seitigen Buch.
Wenn Dir der Auszug gefällt, freue ich mich, wenn Du weiterliest. Mein Buch ist überall erhältlich, wo es Bücher gibt.
|
|
|
Deine Zeit ist wertvoll, und ich bin Dir dankbar, dass Du mir einen Teil davon schenkst und meinen Newsletter abonniert hast.
Willst Du mit mir in Kontakt treten? Hast Du Feedback oder Inputs zu den Themen in dieser Nachricht? Dann antworte einfach auf diese E-Mail. Ich freue mich über jede Nachricht!
Gefällt Dir dieser Newsletter? Dann erzähle bitte Deinen Freunden und Bekannten davon. Zum Beispiel, indem Du diese E-Mail direkt an drei Personen weiterleitest, die interessiert sein könnten. Vielen herzlichen Dank dafür!
|
|
|
Vom Newsletter abmelden
Du kannst Dich mit einem Klick von diesem Newsletter abmelden, indem Du auf den für Dich passenden Grund klickst:
|
|
|