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Andreas Hobi |
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Neue Perspektiven für Menschen mit Zielen |
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In dieser Ausgabe:
- ☺️ Weshalb die vermeintlich Machtlosen oft am meisten an Macht interessiert sind
- 📆 Weshalb Du große Projekte nicht vor Dir herschieben solltest
- 🥼 Weshalb Piloten eher nach Fehlern suchen als Ärzte
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Mein Lesetipp der Woche
Viele sagen: „Ich bin NICHT an Macht interessiert.“ Aber Robert Greene warnt in Power: Die 48 Gesetze der Macht: Genau solchen Sätzen sollte man nicht zu schnell glauben.
Denn oft sind es gerade diejenigen, die sich als „machtlos“ darstellen, die das Spiel am besten beherrschen. Nur tun sie das auf eine andere, raffiniertere Weise.
Wer wirklich keine Macht hat, spricht nicht darüber. Wer seine Ohnmacht betont, verfolgt meist ein Ziel: Mitleid, Vertrauen oder Loyalität. Schwäche wird dann zur Strategie; ein Werkzeug, um Kontrolle auszuüben, ohne dass es nach Kontrolle aussieht.
Ein anderer Trick: Sie fordern Gleichheit für alle. Das klingt edel, unangreifbar. Doch totale Gleichheit würde bedeuten, dass Talent, Einsatz und Verantwortung keine Rolle mehr spielen. Wer alles gleichmacht, nimmt den Engagierten die Motivation und den Fähigen den Raum, sich zu entfalten.
Am Ende ist „Gleichheit“ oft nur ein Mantel für etwas anderes: das Bedürfnis, Kontrolle über andere auszuüben, ohne dass es so aussieht.
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Mein Denkanstoß der Woche
Wenn ein großes Projekt auf Deinem Schreibtisch landet, mit einer Deadline, die scheinbar noch in weiter Ferne liegt, passiert oft das Gleiche: Du denkst: „Ich hab ja noch Zeit.“ Und da beginnt das Problem.
Je länger Du das Projekt unberührt lässt, desto größer wird es in Deinem Kopf. Es verwandelt sich von einer Aufgabe in ein Ungeheuer. Und während Du es verdrängst, arbeitet Dein Kopf trotzdem daran, nur nicht konstruktiv, sondern mit Sorgen, Ausreden und schlechtem Gewissen.
Die Lösung ist: Tu etwas. Und zwar sofort.
Nicht viel, aber irgendetwas. Öffne ein neues Dokument. Sammle erste Ideen. Lege eine Datei an, in der Du nur den Projektnamen eintippst. Diese winzige Aktion ändert alles, weil sie Dich vom Grübeln ins Handeln bringt.
Sobald Du etwas getan hast, verlierst Du die Scheu vor dem Projekt. Du hast die Tür geöffnet. Und Dein Unterbewusstsein fängt an, mitzuarbeiten; still, während Du andere Dinge tust.
Der erste Schritt muss nicht groß sein. Er muss nur geschehen.
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Mein Aha-Erlebnis der Woche
In der Luftfahrt gilt: Wenn etwas schiefläuft (oder fast schiefläuft), wird darüber gesprochen. Jeder Beinahe-Unfall, jede kleine Unregelmäßigkeit landet in einem Bericht. Nicht, um jemanden bloßzustellen, sondern damit alle daraus lernen können.
Piloten wissen: Fehler sind unvermeidlich, aber sie sind wertlos, wenn man sie verschweigt. Deshalb gibt es in der Luftfahrt ein System, das Fehler nicht bestraft, sondern analysiert. Wer meldet, dass beim Start etwas nicht rund lief, riskiert keine Sanktion. Im Gegenteil: Diese Offenheit wird als Zeichen von Verantwortung gesehen. Jeder Bericht trägt dazu bei, dass andere denselben Fehler nicht wiederholen. So entsteht ein Kreislauf aus Vertrauen, Lernen und Verbesserung.
Im Gesundheitswesen und in vielen anderen Branchen sieht das anders aus. Dort herrscht oft ein unausgesprochenes Gesetz: Sprich nicht über Deine Fehler.
Ärztinnen und Ärzte werden in einem System sozialisiert, das Perfektion erwartet. Wer einen Fehler zugibt, fürchtet um seinen Ruf, seine Karriere oder juristische Konsequenzen. Also bleibt vieles ungesagt. Und das Tragische daran: Das Schweigen kostet Wissen. Wissen, das anderen helfen könnte, denselben Fehler zu vermeiden.
Matthew Syed bringt es in Black Box Thinking auf den Punkt:
„Wenn Piloten Fehler machen, führt dies zu ihrem eigenen Tod. Wenn ein Arzt einen Fehler macht, führt dies zum Tod eines anderen Menschen.“
Das ist drastisch, aber es zeigt, wie unterschiedlich die Anreize sind. Piloten werden belohnt, wenn sie offenlegen, was fast schiefgegangen wäre. Ärzte (und viele von uns im Alltag) werden dafür bestraft, zumindest sozial oder emotional.
Dabei steckt in dieser Denkweise ein großes Potenzial: Was wäre, wenn wir in unserem eigenen Leben ein wenig mehr wie Piloten denken würden? Wenn wir unsere kleinen Fehltritte nicht verstecken, sondern sie als Datenpunkte sehen würden, als Hinweise, wie wir beim nächsten Mal besser landen können? Und was wäre, wenn wir diese Fehler miteinander teilen?
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Aus meiner Feder
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