WEEKLY UPDATE #187: ​Was ich aus der wichtigsten Prüfung meines Lebens für den Alltag lernte​


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Es gibt da diesen Satz von Bojan Tunguz, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht:

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Bojan Tunguz
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6:0 PM • Jan 21, 2025
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„Diejenigen, die die Probleme verwalten, sind immer sauer auf diejenigen, die sie lösen wollen.“

Vermutlich hast auch Du schon erlebt, wie er sich in der Realität bewahrheitet: Es gibt ein offensichtliches Problem, jemand schlägt eine Lösung vor, und plötzlich wird es ungemütlich. Nicht, weil die Lösung schlecht wäre. Sondern, weil sie am Status quo rüttelt.

Probleme haben ihre eigenen Bewahrer. Menschen, die gelernt haben, sich darin einzurichten, sie zu verwalten, sie zu pflegen, manchmal sogar davon zu leben. Die Einführung eines neuen Systems? Gefährlich. Die Idee, etwas ganz anders zu machen? Unprofessionell. Die Person, die das vorschlägt? Naiv oder unangepasst.

Wir denken oft, es ginge bei Veränderungen um Sachargumente. Aber das stimmt nur selten. Viel öfter geht es um Rollen, Macht, Kontrolle. Und ja, auch um Angst. Denn wer ein Problem verwaltet, hat eine Funktion. Wer es löst, macht diese Funktion unter Umständen überflüssig.

Das erklärt, warum Veränderung so oft auf Widerstand trifft; selbst dann, wenn sie dringend notwendig ist. Nicht weil sie falsch ist, sondern weil sie unbequem ist.


gedacht

Manchmal liegt die Kunst nicht im Hinzufügen, sondern im Weglassen.

Wir reden oft darüber, was wir erreichen wollen: mehr Geld, mehr Glück, mehr Ruhe. Dabei übersehen wir leicht, dass vieles von dem, was wir suchen, nicht durch aktives Tun entsteht, sondern durch bewusstes Nichttun.

Gesundheit? Die entsteht nicht nur durch Smoothies und Fitnessstudio, sondern vor allem durch die Verletzungen, die wir vermeiden: den Sturz vom Fahrrad, den Bandscheibenvorfall vom falschen Heben, das tägliche Sitzen ohne Pause.

Reichtum? Natürlich geht’s um Einnahmen. Aber mindestens genauso um Ausgaben. Um die Dinge, die wir nicht kaufen. Die neue Jacke, die dritte Kaffeemaschine, das Abo, das mehr verspricht, als es liefert.

Glück? Da sollten wir uns fragen, wie viel von unserer Unzufriedenheit nur daher kommt, dass wir Dinge begehren, die wir gar nicht brauchen.

Und innere Ruhe? Die hat oft nichts mit Räucherstäbchen oder Meditationskursen zu tun. Sondern damit, wie viele Streite wir nicht führen. Wie viele Meinungen wir stehen lassen, ohne sofort in den Ring zu steigen.

Vielleicht ist Erfolg weniger das, was man erreicht und mehr das, worum man klug einen Bogen macht.


gelernt

Es beginnt oft mit edlen Absichten. Gerechtigkeit. Gleichheit. Menschlichkeit. Große Worte, getragen von noch größeren Gefühlen. Man schließt sich einer Bewegung an, erhebt die Stimme, kämpft für das vermeintlich Richtige. Und plötzlich, ganz allmählich, kippt die Energie. Was als Engagement begann, wird zur Bühne; nicht für die Sache, sondern für das eigene Ego.

Gurwinder Bhogal bringt das auf den Punkt: Der Aktivismus für soziale Gerechtigkeit zieht nicht nur Idealisten an, sondern auch „Psychopathen, Narzissten und andere dunkle Persönlichkeiten“, die darin eine perfekte Spielwiese finden. Es ist ein Ort, an dem man andere dominieren kann; mit dem Mantel der Moral als Tarnung.

Aldous Huxley sieht darin (in der Einleitung zu Samuel Butler's Erewhon) den „psychologischen Luxus“, sich schlecht zu benehmen und das auch noch gut zu finden. Wer sich moralisch im Recht fühlt, darf scheinbar ohne Schuld zerstören. Und das fühlt sich, so bitter es klingt, für viele erstaunlich gut an.

Die gefährlichste Form der Macht ist die, die sich selbst für moralisch überlegen hält. Denn sie schlägt zu, ohne Skrupel. Sie blockiert den Widerspruch mit dem Satz: „Wenn Du nicht meiner Meinung bist, bist Du gegen das Gute.“

Das ist keine Abrechnung mit Engagement. Im Gegenteil. Es ist ein Appell an das Bewusstsein: Prüfe, was Dich antreibt. Frage Dich, ob Du kämpfst, um etwas zu verändern oder ob Du kämpfst, weil es Dir Macht über andere gibt.

Vielleicht hilft es, sich gelegentlich selbst zu fragen: Kämpfe ich noch für eine Idee? Oder genieße ich es einfach nur, dem Gegner zu schaden?


geschrieben

Ich befand mich in der wichtigsten Prüfung meines Lebens und hatte ein Blackout. Dank dieses Tipps hatte der Tag dann doch noch ein Happy End.

Was ich aus der wichtigsten Prüfung meines Lebens für den Alltag lernte


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