WEEKLY UPDATE #129: ​Wie Du trotz des aktuellen Weltgeschehens mental gesund und produktiv bleibst​


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gelesen

Vielleicht hast Du schon von Henry David Thoreau und seinem Werk „Walden: Oder: Leben in den Wäldern“ gehört. Ein Zitat hat mich in den vergangenen Tagen besonders beschäftigt:

Wenn ein Mensch lebendig ist, schwebt er immer in Todesgefahr, obgleich man zugeben muss, dass die Gefahr umso geringer ist, je mehr er von vornherein scheintot ist.

Auf den ersten Blick mag diese Aussage düster, vielleicht sogar morbid wirken. Doch verbirgt sich dahinter eine tiefgründige Lebensphilosophie, die gerade in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit von großer Bedeutung ist.

Thoreau spielt hier auf die Ironie des Lebens an: Je mehr wir uns bemühen, Risiken zu meiden und „sicher“ zu leben, desto weniger leben wir wirklich. Das wahre Leben – mit all seinen Höhen und Tiefen, seinen Gefahren und Freuden – erfordert Mut. Es verlangt von uns, dass wir aus unserer Komfortzone heraustreten und das Unbekannte willkommen heißen.

Die „Todesgefahr“, von der Thoreau spricht, ist nicht wörtlich zu nehmen. Vielmehr ist es das Risiko, das wir eingehen, wenn wir leidenschaftlich leben. Es ist die Unsicherheit, die kommt, wenn wir unsere Träume verfolgen, wenn wir lieben, wenn wir uns für das einsetzen, was uns wichtig ist. Diese „Gefahr“ ist es, die das Leben lebenswert macht.

Auf der anderen Seite steht die „Scheintodheit“ – ein Zustand, in dem wir existieren, aber nicht wirklich leben. Wir folgen dem vorgezeichneten Weg, meiden Risiken und wagen es nicht, nach mehr zu streben. Sicherheit wird zum goldenen Käfig, der uns daran hindert, das volle Potenzial unseres Daseins zu entfalten.

Thoreaus Worte sind eine Erinnerung daran, dass das Leben kurz ist und die Zeit unerbittlich verrinnt. Sie laden uns ein, darüber nachzudenken, wie wir unsere Tage verbringen. Leben wir wirklich? Oder existieren wir nur?

Quelle: Walden, oder: Leben in den Wäldern


gedacht

In letzter Zeit stelle ich fest, dass es viele (oft unnötige) Diskussionen über „reich und arm“ gibt. Hier meine Gedanken dazu.

Hast Du Dich jemals gefragt, was die treibende Kraft hinter dem Fortschritt unserer Gesellschaft ist? In meinen Augen ist es nicht nur der unerschöpfliche menschliche Erfindergeist und die unendliche Neugier, sondern auch das liebe Geld. Geld treibt die Zivilisation voran.

Stell Dir vor, Du würdest in eine Zeit zurückreisen, in der das flackernde Licht einer Kerze Deine einzige Beleuchtung in der Nacht war. Eine Zeit, in der das Verschicken einer Nachricht über weite Strecken Tage, wenn nicht Wochen, in Anspruch nahm. Kein Internet, kein Smartphone, nicht mal fließendes Wasser! Klingt nach einem Abenteuer? Vielleicht. Aber sei ehrlich, wer von uns würde seine Toilette gegen ein Plumpsklo eintauschen wollen?

Der Fortschritt, den wir genießen, von der Infrastruktur bis zu technologischen Wunderwerken, ist das Ergebnis einer Gesellschaft, die lernte, den Wert von Geld zu schätzen und es zu nutzen, um massiven Mehrwert zu schaffen. Geld bewegt sich nicht von selbst. Es fließt dahin, wo Menschen Wert sehen. Jedes Mal, wenn wir bereit sind, unser hart verdientes Geld auszugeben, sagen wir im Grunde: „Ich schätze das, was Du mir bietest, mehr als diesen Geldschein.“

Ja, dieser Austausch hat zu Reichtum geführt, manchmal zu unfassbarem Reichtum. Aber: Wäre dieser Reichtum entstanden, wenn nicht jemand irgendwo einen Mehrwert erkannt und bereitwillig dafür bezahlt hätte? Ob es nun der lokale Bäcker ist, dessen Brötchen uns den Morgen versüßen, oder das Start-up, das eine revolutionäre App entwickelt – am Anfang steht immer die Überzeugung, dass das, was angeboten wird, das Leben der Menschen besser, einfacher oder vielleicht auch nur ein wenig erfreulicher macht.

Es ist leicht, das Geld und jene, die es besitzen, zu kritisieren. Doch ohne diesen Anreiz, ohne den Wunsch, Werte zu schaffen und dafür belohnt zu werden, wo stünden wir dann? Würden wir noch immer Nachrichten mit Brieftauben verschicken und uns bei Kerzenschein über die Unannehmlichkeiten des Lebens beklagen?

Die Wahrheit ist, dass der Wohlstand, den wir heute genießen, auf dem Rücken jener aufgebaut ist, die bereit waren, Risiken einzugehen, zu investieren und zu innovieren. Sie haben nicht nur für sich selbst Reichtum geschaffen, sondern auch die Welt um sie herum transformiert. Und ja, dabei entstanden sind nicht nur luxuriöse Villen und schnelle Autos, sondern auch Arbeitsplätze, Technologien und Möglichkeiten, von denen wir alle profitieren.

Dein Geld ist mehr als nur Papier. Es ist ein Stimmzettel für die Art von Welt, in der Du leben willst. Und jedes Mal, wenn Du es ausgibst, trägst Du zu dem großen Geldkarussell bei, das unsere Zivilisation am Laufen hält.

Lasst uns also nicht das Geld verteufeln, sondern besser verstehen, wie wir es als Werkzeug für positive Veränderungen nutzen können. Denn letztlich sind es unsere Entscheidungen, die bestimmen, wohin die Reise geht.


gelernt

Hast Du Dich jemals gefragt, warum manche Menschen scheinbar unbeschadet aus den schwierigsten Situationen hervorgehen, während andere lange mit den Folgen zu kämpfen haben? In unserem heutigen Kapitel tauchen wir tief in ein Phänomen ein, das eine faszinierende Antwort auf diese Frage bietet: das posttraumatische Wachstum.

Nassim Nicholas Taleb, ein Denker, der es wie kein anderer versteht, die verborgenen Mechanismen unserer Welt zu entwirren, führt uns in seinem Buch „Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen“ in die Welt der Antifragilität ein. Ein Konzept, das auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, aber bei genauerer Betrachtung tiefe Einsichten in die menschliche Natur offenbart.

Die meisten von uns kennen die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), eine psychische Erkrankung, die nach traumatischen Erlebnissen auftreten kann. Sie wird oft in Filmen dargestellt, in Nachrichten diskutiert und ist Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien. Doch Taleb stellt uns eine weniger bekannte, jedoch nicht minder bedeutsame Seite der Medaille vor: das posttraumatische Wachstum.

Taleb erzählt uns, dass Ärzte bei einigen Menschen extreme Fälle von Antifragilität beobachtet haben, die sie als posttraumatisches Wachstum bezeichnen. Während PTBS das Leben eines Menschen dauerhaft beeinträchtigen kann, bewirkt das posttraumatische Wachstum das genaue Gegenteil: Es befähigt die Betroffenen, mit mehr Resilienz, einem tieferen Verständnis für das Leben und einer erneuerten Lebensfreude aus ihren Erfahrungen hervorzugehen.

Stell Dir vor, Du stehst inmitten der Trümmer Deines bisherigen Lebens. Alles, was Dir Sicherheit gab, scheint zerstört. Doch gerade in diesem Moment, frei von allem, was Dich zuvor definiert hat, findest Du zu einer neuen, unerwarteten Stärke. Du beginnst, Deine Werte neu zu ordnen, findest vielleicht zu einer tieferen Spiritualität oder entdeckst eine innere Resilienz, von der Du nie gedacht hättest, dass Du sie besitzt. Es ist, als ob die Seele ein Immunsystem besäße, das durch Herausforderungen nicht geschwächt, sondern gestärkt wird. Ähnlich wie Muskeln, die durch Training wachsen, entwickeln manche Menschen eine innere Stärke und Weisheit durch die Bewältigung von Schwierigkeiten.

Quelle: Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen


geschrieben

Wie Du trotz des aktuellen Weltgeschehens mental gesund und produktiv bleibst

Das aktuelle Weltgeschehen bietet mehrfach Grund zur Besorgnis. Doch damit tust Du Dir keinen Gefallen. Wie stellst Du sicher, dass Du trotz der vielen negativen Schlagzeilen mental gesund und produktiv bleibst?

Eine mögliche Antwort auf diese Frage bietet dieser Artikel.


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